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C.G. & Emma Jung-Rauschenbach

Carl Gustav Jung (1875-1961), Arzt und Psychiater, Begründer der Analytischen Psychologie, war ein interdisziplinär arbeitender Wissenschaftler und grosser Denker des 20. Jahrhunderts.
Introversion und Extraversion, Komplex, Archetyp, Schatten, Individuation oder Synchronizität sind weitere Konzepte und Begriffe, die auf ihn zurückgehen und längst Teil unserer Alltagssprache geworden sind. C.G. Jung entwickelte diese auf der Grundlage seiner therapeutischen Erfahrungen mit Patienten und deren Traum- und Fanatasiematerial, seiner umfangreichen natur-, kultur- und religionswissenschaftlichen Kenntnisse und nicht zuletzt aus seinem eigenen Erleben. Mit der Entdeckung des Kollektiven Unbewussten erweiterte C.G. Jung die Auffassung seines Lehrers und Förderers Sigmund Freud über das Unbewusste.

Geboren wurde Carl Gustav Jung am 26. Juli 1975 in Kesswil, Kanton Thurgau, als Sohn des evangelisch-reformierten Pfarrers Johann Paul Achilles Jung und seiner Ehefrau Emilie Preiswerk. Aufgewachsen ist C.G. Jung zusammen mit seiner jüngeren Schwester Gertrude Jung in Kleinhüningen bei Basel in bescheidenen ökonomischen Verhältnissen seines gebildeten Elternhauses. Nach dem frühen Tod des Vaters musste der 21-Jährige zum Unterhalt seiner Mutter und der jüngeren Schwester beitragen.
Nach Abschluss seines Medizinstudiums in Basel zog es C.G. Jung für seine Spezialisierung in Psychiatrie an die von Professor Bleuler geleitete Klinik Burghölzli in Zürich.

Seine spätere Gattin lernte C.G. Jung als junger Student im Alter von 21 Jahren kennen. Er traf sie 1896 bei einem Besuch in ihrem elterlichen Haus in Schaffhausen. Emma Rauschenbach (1882-1955) war bei dieser ersten flüchtigen Begegnung 14jährig. Jung erkannte bereits damals in ihr seine künftige Ehefrau und sechs Jahre später hielt er als frisch promovierter Mediziner um Emmas Hand an. Die Hochzeit fand am 14. Februar 1903 statt und das junge Paar bezog eine Amtswohnung der psychiatrischen Klinik Burghölzli in Zürich, wo Jung als Arzt tätig war. 1904 kam ihre Tochter Agathe zur Welt, und in kurzen Abständen folgten die weiteren Kinder Gret, Franz, Marianne und Helene.

Emma kam aus einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie. Die Hinterlassenschaft ihres Vaters Johannes Rauschenbach-Schenk ermöglichte dem Paar, ein eigenes Heim zu planen. Sie erwarben ein Grundstück am Zürichsee und liessen dort 1908 ihr Haus nach den Vorstellungen Jungs errichten. Mit dem Umzug nach Küsnacht beendete C.G. Jung die Kliniktätigkeit und empfing Patienten in seiner Privatpraxis. Jung hatte 1905 habilitiert, widmete sich nun vermehrt der Forschung und begründete die Lehre der Analytischen Psychologie. Seine Gattin unterstützte ihn dabei aktiv. 1910 begann sie, mit ihm ihre Träume zu analysieren und selber zu forschen; ab 1930 war auch sie als Analytikerin tätig.

C.G. Jung war als Forscher in seltenem Masse ursprünglich, vital und unmittelbar – seine Frau stand ihm zeitlebens mit grosser menschlicher Reife zur Seite. Ohne Emma als liebende und besonnene Gefährtin auf dem Weg, ist Leben und Werk von C.G. Jung nicht zu denken.